Nicht ohne Grund hat das „Little Guesthouse“ auf booking.com und auf Tripadvisor Noten, an die klassische Salzburger Hotels nur schwer herankommen. Menschen, die auf der Suche nach einer Gegenwelt zu ihrem komplexen, hochtechnisierten und reizüberfluteten Alltag sind, fühlen sich in dem bodenständigen und unkomplizierten Urlaubszuhause gut aufgehoben.
Die Coronakrise traf den Städtetourismus und die Hotellerie mit voller Wucht. Für Constanze Gehmacher war es emotional und auch wirtschaftlich das Heftigste, was sie in ihrer Tourismuskarriere bisher erlebt hatte. Eine nach der anderen Buchung wurde storniert. Zweieinhalb Monate lang gab es null Umsatz. Für das laufende Jahr ist mit einem Minus von 50 bis 60 Prozent bei den Einnahmen zu rechnen.
Positiv fand sie jedoch die Möglichkeit, einmal durchzuatmen und „raus aus der Box“ zu denken: „Man hat immer gesagt, unser Wirtschaftssystem kann so nicht weiterlaufen. Und jetzt ist es passiert. Viele sind demütiger geworden und haben festgestellt, dass sie mit viel weniger Dingen auskommen. Das hat auch Tempo aus der Tourismusbranche herausgenommen. Dass nichts sofort und auf der Stelle sein muss, hab ich sehr genossen und möchte ich auch beibehalten. Und dass nicht alles selbstverständlich ist, finde ich eine ganz wichtige Erkenntnis, vor allem auch für unsere Kinder.“