Sie formulieren das Wort Wertschöpfung im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Leistung gerne als Werte schöpfen. Was meinen Sie damit und wie kommen wir dahin?
Wir sollten aufhören alles ausschließlich ökonomisch zu betrachten. Dies ist zwar notwendig, aber lange nicht hinreichend. Ein Unternehmen muss auch danach bewertet werden, welchen sozialen und ökologischen Wert es schafft. Mittelständische Unternehmen, nicht nur in Deutschland, machen das vor. Da geht es nicht um Gewinnmaximierung, sondern um eine stetige Ertragsbasis, weil sie sich ihren Mitarbeitern und Kunden verpflichtet fühlen. Unternehmen, die ökologische und soziale Werte schöpfen, denen Klimaschutz wichtig ist, brauchen die Unterstützung der Politik durch Incentives, wie steuerliche Begünstigungen. Auf dieses Jahrzehnt wird es dabei ankommen. Wir spüren deutlich den Klimawandel. Es gibt Dürren und Hitzesommer, auch in Europa. Bei Hölderlin heißt es, in der Not wächst das Rettende. Wenn es jetzt zu mutigen Richtungsentscheidungen kommt, können wir die Klimawende schaffen. Dabei dürfen wir nicht alles auf die Innovationskraft der Unternehmen abwälzen und auf das Beste hoffen. Hier ist vor allem die Politik gefragt. Ich denke aber, dass die nächste deutsche Bundesregierung deutlich ambitionierter an den Klimaschutz herangehen wird. Das hat dann wiederum Auswirkungen auf die europäische Ebene. Ein Blick über den Atlantik zeigt zudem: Die USA haben gerade ein gewaltiges Wirtschaftspaket in Richtung Klimaschutz vorgelegt. So ist der Wettbewerb der Ideen und der politischen Konzepte eröffnet und ich denke, hier werden auch andere mitziehen.