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Generation Online

17.03.2021

"Digital Natives" - mit diesem Begriff werden Personen bezeichnet, die im Zeitalter der Digitalisierung aufgewachsen sind. Im Gegensatz zu ihren Eltern trifft dies auf Salzburger Kids und Teenies zu. Die Lebens- und Medienwelten von Kindern und Jugendlichen verschmelzen zunehmend miteinander und führen zu einem selbstverständlichen Umgang mit moderner Medientechnologie. Wie sich Salzburger Kinder und Jugendliche in unserer hypermodernen Welt zurechtfinden, lesen Sie hier. 

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Fußball und HTML-Codes

Neben Fußball, Karate und schwimmen pflegt Daris auch ein äußerst ungewöhnliches Hobby für einen Neunjährigen: Gemeinsam mit seinem Papa arbeitet er gerade an einer Quiz-App mit dem Namen „Geo.Science“. Das Ziel von Daris ist es, seine App, welche Geographiefragen beinhaltet, „der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen“. Die notwendigen Programmierkenntnisse eignete sich Daris durch seinen Vater an, der selbst ein Computerexperte ist. An der Entwicklung seiner App fasziniert Daris besonders, seine Ideen Schritt für Schritt mit Hilfe der digitalen Technik zu verwirklichen und sie so allen Interessierten zugänglich zu machen. 

Beruf Sportskanone

 

 

 

 

Im Gegensatz zu Daris spielen digitale Medien in Emilies Leben eher eine untergeordnete Rolle. Lieber erobert sie mit ihrem Papa den ein oder anderen Tiefschneehang oder trainiert für den Ninja Kids Parcours. Zwar besitzt Emilie ein eigenes Handy, nutzt dieses jedoch hauptsächlich zur Kommunikation mit ihren Eltern, Großeltern oder Freundinnen. Außerdem hört sie gerne Musik auf YouTube und studiert Tanzschritte mithilfe von Choreographie-Videos ein. 

Action auf Youtube

Mario ist, was digitale Medien betrifft, geteilter Meinung. Zwar kann er sich mit dem Home Schooling via Microsoft Teams nicht so recht anfreunden, jedoch war er ein begeisterter Teilnehmer des Robo-Camps der Salzburg AG im Sommer 2020. Dort baute er seinen eigenen Roboter und programmierte ihn anschließend mittels USB-Verbindung. Auch für Echtzeit-Strategiespiele kann er sich durchaus begeistern, jedoch fehlt ihm dabei die Pflege von echten sozialen Kontakten. Damit diese nicht zu kurz kommen, spielt Mario in seiner Freizeit außerdem gerne Fußball oder fährt Ski. Sein neuer Lieblingssport ist das Downhill-Biking. Hier greift er wiederum gerne auf digitale Medien, wie YouTube, zu, um sich Inspirationen für spektakuläre Rides zu holen. 

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Gerne auf Insta

Für Amelie ist das Home Schooling via Microsoft Teams zum einen praktisch, da sie sich die tägliche Busfahrt zum Gymnasium und wieder zurück spart. Zum anderen vermisst sie jedoch das tägliche Miteinander in der Klasse und die unmittelbare Kommunikation mit ihren Freundinnen. Besonders gerne nutzt Amelie Plattformen wie Instagram, TikTok, Snapchat oder Youtube, da sie dort nicht auf ein Programm angewiesen ist, sondern Inhalte nach ihren persönlichen Interessen auswählen kann. Als passionierte Reiterin haben es ihr Pferdevideos besonders angetan. Auch folgt sie gerne Social-Media-Stars, die auf ihren eigenen Kanälen Kurzfilme, Trends oder den neuesten Szenetratsch, vergleichbar mit einer Teenie-Talkshow, präsentieren. Inspiriert durch ihre Mediennutzung kann sich Amelie auch vorstellen später etwas mit Fotografie und Videoproduktion zu machen. 

Phantasie gewinnt

 

 

 

Auch Ellenor nutzt digitale Medien gerne zur Unterhaltung in ihrer Freizeit. Ein Kinder-Tablet, welches sie mit sechs Jahren bekam, war ihr Einstieg in die digitale Welt. Auch heute noch schaut sie gerne Youtube-Videos auf ihrem mittlerweile dritten Tablet oder spielt Spiele. Ihre Freizeit verbringt sie jedoch nicht nur mit digitalem Entertainment. Ellenor ist großer Fan von Fantasy-Romanen. Dementsprechend verbringt sie auch einen großen Teil ihrer Freizeit mit dem Lesen von Büchern.
Das coronabedingte Home Schooling sieht Ellenor als geeignete Ersatzlösung an, eine Dauerlösung ist es für sie jedoch nicht. 

Berechtigte Sorgen?

Die gute Nachricht zuerst: Es besteht kein Grund zur Panik, dass unsere Kinder nur noch vor dem Bildschirm hängen. Es zeigt sich, dass digitale Medien sowohl zum Lernen, zum Kommunizieren, zum Spielen, zur Unterhaltung und zur kreativen Erweiterung des eigenen Horizonts genutzt werden. Aber auch das gute „alte“ Leben mit Sport, Freunden und gedruckten Büchern kommt nicht zu kurz.

Laut der Neurobiologin Gertraud Teuchert-Noodt sollen Kinder erst ab zwölf Jahren eigenverantwortlich mit digitalen Medien umgehen. Sie plädiert dafür, dass Eltern und Lehrer die Kinder auf Herausforderungen, die mit den elektronischen Medien einhergehen, vorbereiten. Dass digitale Medien gerade beim Lernen eine wichtige Ressource sind, bestätigt auch die Medienpädagogin Iren Schulz von der Universität Erfurt.