Wie ist die Situation generell auf dem Jobmarkt, fragen wir Monika Pleschinger: „Waren früher die Arbeitnehmer die Bittsteller, so sind es heute die Unternehmen, die händeringend nach qualifizierten Bewerbern Ausschau halten. Die Mitarbeiter fühlen sich nicht mehr so gebunden. Lebensläufe verändern sich total. Die jungen Menschen sind viel flexibler geworden, wollen nicht ewig beim selben Arbeitgeber bleiben. Lücken im Lebenslauf sind kein No-Go oder Hinderungsgrund mehr für eine Anstellung. Und es spielt auch nicht mehr die große Rolle, ob Mann oder Frau, ob jung oder alt. Schon alleine aus dem Grund, weil die Verfügbarkeit auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr so gegeben ist wie früher.“
„Überhaupt ist es nicht mehr üblich, dass jemand in einem Betrieb lernt und dann dort bleibt“, bestätigt Hermine Meissl. „Wenn sich heute jemand bewirbt, der zuvor 30 Jahre bei ein- und demselben Betrieb beschäftigt war, fragt man sich eher, ob er überhaupt ins Team passen kann.“
Manuel Millonigg kennt als Sänger am Salzburger Landestheater die Situation der Daueranstellung ohnehin nicht: „Im kulturellen Bereich hat es die Langzeit-Anstellungen nie gegeben. Ich habe einen Einjahresvertrag, Solisten bekommen Ein- bis Zweijahresverträge. Aber dass man 20 Jahre bei einem Arbeitgeber bleiben kann, ist eine absolute Seltenheit.“