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Die Sonne schaltet sich ein

06.11.2020

Sonnenstrom für die Klimaziele.

Österreichweit muss Photovoltaik in den kommenden zehn Jahren ordentlich zulegen, damit wir unsere Klimaziele erreichen. Die Salzburg AG will dabei vorne mitmischen und zusammen mit solbytech die Betriebsführung optimieren.

Bis 2030 will Österreich seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen decken. Abgesehen von der Wasserkraft, die in Österreich schon sehr gut ausgebaut ist, kann das nur mit deutlich mehr Wind- und Sonnenenergie funktionieren. „Am Ausbau der Photovoltaik geht aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses kein Weg vorbei“, ist sich Manuel Dorfer sicher. Der Wirtschaftsingenieur ist einer von drei Gründern des jungen Salzburger Startups solbytech, das sich auf die Digitalisierung der Energiewirtschaft spezialisiert hat. 

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Der Markt wächst

War die Sonne vor 20 Jahren noch die teuerste Energiequelle der Welt, ist sie heute die billigste. Die Standard-PV-Hausanlage ist in den vergangenen zehn Jahren um zwei Drittel günstiger geworden und rechnet sich bereits in zehn bis 15 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt liefert die PV-Anlage kostenlos Energie. Die Photovoltaik wurde so vom Nischen- zum Massenprodukt. Wohin die Reise geht, bestätigt Gerald Eder, der Energiewirtschafter von solbytech: „Wir sprechen weltweit von einem 30-prozentigen Wachstum.“ 

Mal Acht

In Österreich kamen 2019 aber erst 2,6 Prozent des Stroms von der Sonne. Gemäß der Klimaziele muss die PV-Leistung in Österreich bis 2030 von derzeit 1,7 auf 13 Gigawatt verachtfacht werden. Mit PV-Kleinanlagen auf Dächern von Privathäusern alleine kann das nicht gelingen. Selbst dann nicht, wenn zusätzlich alle gewerblichen Dächer in Österreich bis an den Rand mit PV-Modulen zugepflastert werden. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass nur 40 Prozent wirtschaftlich und technisch auf Dächern möglich sind. Es braucht zusätzlich Großanlagen auf Industrieflächen, Deponien, Parkplätzen, neben Autobahnen Bahnstrecken und in der Landwirtschaft. 

20 Prozent Verluste

Entscheidend ist außerdem, dass PV-Anlagen so effizient wie möglich betrieben werden müssen. Laut solbytech verursachen Störungen bis zu 20 Prozent Verluste bei PV-Großanlagen. Einiges davon könnte man durch effiziente Betriebsführung oder verbesserte Kommunikationssysteme vermeiden. Gerald Eder: „Die Kommunikation zwischen Anlage und Betreiber läuft zurzeit durchwegs über sehr instabile 4G-Industrie-Router. Das heißt, es kommt öfter zu Ausfällen und dann stellt sich der Betreiber die Frage: Ist die Anlage einfach offline, liegt ein Problem oder nur eine Störung vor? Für einen Betreiber in der Steiermark, der Anlagen in Vorarlberg oder Bayern betreut, kann das sehr zeitintensiv werden. Dann muss ein Techniker den weiten Weg zur Anlage fahren, nur um festzustellen, dass der Router einmal aus- und wieder eingeschaltet werden muss.“ 

Fehleranalyse

Mit dem Industrie-Router-Monitoring, das solbytech in den vergangenen zwei Jahren für Betreiber von Großanlagen entwickelte, kann man sich solche Einsätze sparen, ergänzt Manuel Dorfer: „solbyvise STC wird vor dem Router zwischengeschaltet und teilt dem Betreiber die Ausfallursache mit. Das spart Wartungs- und Servicestunden. Die Feldversuche, die in ganz Deutschland laufen, geben uns da recht.“

Junge Partner

Wir, die Salzburg AG, investieren bis 2027 rund 400 Millionen in den weiteren Ausbau unseres Geschäftszweiges Photovoltaik, um in Zukunft zu den Top-Fünf-PV-Anbietern in Österreich zu gehören. Mitte Oktober gingen wir gemeinsam mit solbytech eine strategische Partnerschaft ein. Dadurch können wir IT-Lösungen für Photovoltaikanlagen mit anbieten. „Digitalisierung und erneuerbare Energie sind Themen, die beide Unternehmen leben“, sagt solbytech-Mitbegründer Florian Dodegge. „Das wird ein großer Vorteil für alle unsere Kunden sein.“

Die solbytech GmbH mit Standorten in Zederhaus und Puch-Urstein gibt es seit 2019. Die Jungunternehmer Florian Dodegge, Manuel Dorfer und Gerald Eder gehören zur jungen Startup-Szene Salzburgs. Über das Startup-Center an der Fachhochschule Salzburg kamen sie in Kontakt mit der Salzburg AG und gewannen den Startup Salzburg Demo Day im vergangenen Mai. Seit Oktober 2020 ist solbytech ein strategischer Partner der Salzburg AG.

 

Die Salzburg AG bietet seit Jahren verschiedene PV-Produkte für Haushalte (Solar.Dach) oder Mehrparteienhäuser (Solar.Top) an. Wir entwickeln maßgeschneiderte PV-Angebote für Unternehmen oder Gemeinden (Ratenkauf oder Contracting) und beraten über kurz- oder längerfristige Verwertungsmöglichkeiten von eingespeister Energie (Vergütungsvarianten oder power purchase agreements). 

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