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Bitterstoffe

In der fünften Ausgabe von Natürlich Gekocht dreht sich alles rund um Bitterstoffe. Wir erfahren warum Bitterstoffe so gesund für unseren Körper sind und wie man sie gekonnt in Gerichte einbaut. 

Markus hat von Bettina zur Aufgabe bekommen, Löwenzahn, Gundelrebe, Schafgarbe und Beifuß als Bitterkräuter, sowie Chicorée als Bittersalat in seinen Rezepten zu verarbeiten. Als Ausgleich für die Bitterstoffe soll Markus süße Erdbeeren einbauen.

Für das Dessert holt sich Markus Unterstützung von Andrea Streitwieser von Cake Coutoure.

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Gebackene Hühnerleber mit Chicorée-Salat

 

Den Chicorée und den Löwenzahn baut Markus in seiner Vorspeise ein und zaubert daraus einen süß-sauren Chicorée-Salat, der mit Löwenzahnblättern verfeinert wird. 

Der Chicorée stammt von der wilden Wegwarte ab und zählt somit zu den Korbblütlern. Er hat eine große Menge des Bitterstoffes Intybin enthalten, der unsere Verdauungssäfte anregt. Darüber hinaus ist Chicorée sehr mineralstoffreich und vitaminreich. Er enthält viel Folsäure und Kalium, welches gut auf unseren Säuren-Basen-Haushalt wirkt. 

Der Löwenzahn gehört ebenfalls zu den Korbblütengewächsen und auch er enthält eine große Menge an Bitterstoffen. Die meisten Bitterstoffe befinden sich in seiner Wurzel und das vor allem im Frühling. Des weiteren enthält Löwenzahn sehr viel Kalium, wodurch er seine durchspülende Wirkung erhält, sowie Vitamin C und weitere Mineralstoffe. Vom Löwenzahn lässt sich alles in der Küche verwenden. Die frischen Blätter können einem Salat beigemengt werden oder man kocht einen Tee daraus. Die Wurzel kann man beispielsweise gemahlen als Bitterpulver verwenden. Die geschlossenen Knospen lassen sich als würziges Gemüse einlegen und aus den Blüten kann man Gelees oder Sirupe herstellen. 

Bauern-hähnchen im Kräuter-Salz-Teig

 

Den Beifuß verwendet Markus um den Bauernhähnchen eine besondere Geschmacksnote zu verleihen. Die Gundelrebe findet in Form einer würzigen Kräuterbutter Einsatz.

Der Beifuß ist eine wunderbare Heilpflanze, kann jedoch bei Allergikern eine allergische Reaktion hervorrufen. Neben einer großen Menge an Bitterstoffe weist der Beifuß auch Gerbstoffe, Vitamine und Mineralstoffe auf. All diese Inhaltsstoffe wirken keim- und pilztötend, weshalb er sich beispielsweise gut gegen Magenbeschwerden eignet. Durch den Verzehr werden sowohl die Gallensekretion als auch die Magensäfte angeregt, weshalb in jeder fetthaltigen Speise Beifuß enthalten sein sollte, um die Speise bekömmlicher zu machen. 

Die Gundelrebe gehört zu den Lippenblütengewächsen und wächst das ganze Jahr über. Sie weist einen sehr hohen Anteil an Vitamin C auf, stärkt unsere Abwehrkräfte und enthält auch wieder jede Menge an Bitterstoffen. Deshalb stärkt sie Leber, Magen, Galle und Bauchspeicheldrüße. Zusätzlich weist die Gundelrebe auch Gerbstoffe und Flavonoide auf, die entzündungshemmend wirken und die Heilung fördern. Von der Gundelrebe können sowohl die Blätter als auch die Blüten verwendet werden. Beispielsweise als Gewürz, als Tee oder als Ölauszug. 

Schoko-Cupcakes mit Erdbeer-Topping

 

Als Ausgleich für die Bitterstoffe darf das Dessert ruhig etwas süßer ausfallen. Dafür wird die Süße von Erdbeeren verwendet. Andrea Streitwieser zaubert aus ihnen ein süßes Erdbeer-Topping für ihre Schoko-Cupcakes. 

Die Erdbeere zählt zu den Rosengewächsen. Fälschlicherweise wird sie oft als Beere bezeichnet, sie gehört aber zu den Sammelnussfrüchten. Die Nüsse sind dabei die gelblichen Kerne. Das Rote der Erdbeere ist die Scheinfrucht, in der eine große Menge an Polyphenole und Anthocyane enthalten sind. Diese sind reich an Antioxidantien und wirken sich positiv auf unseren Blutdruck und unsere Herzgesundheit aus. Die Erdbeere besteht zu 90 Prozent aus Wasser und hat einfachen Fruchtzucker enthalten, wodurch unser Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigt. Dies führt wiederum dazu, dass unser Hungergefühl gut reguliert wird. Vermutlich wurden Erdbeeren bereits in der Steinzeit verspeist. Jedoch handelte es sich dabei nicht um die heutige Gartenerdbeere sondern um eine Abstammung der Walderdbeere. In der Volksheilkunde sind vor allem die Blätter und Wurzeln verwendet worden, da diese Gerbstoffe enthalten und somit entzündungshemmend wirken. Aus den Früchten lassen sich wertvolle Gesichtsmasken herstellen, die gut gegen Unreinheiten helfen.