Navigation überspringen

Artenvielfalt im Naturgarten

In der aktuellen Folge zeigt Ihnen Naturexperte Markus Burkhard wie Sie zur Förderung der Artenvielfalt im eigenen Garten beitragen können. Dies gelingt bereits mit wenig Aufwand, denn die Devise lautet: Weniger Unkraut jähten und wieder mehr Wildnis zulassen. 

Außerdem haben wir passend zur Jahreszeit zwei herbstliche Deko-Tipps für Sie. Von Markus Burkhard erfahren Sie darüber hinaus wie Sie am besten eine Vogelbeere im eigenen Garten einpflanzen.

topicheader

Disteln & Wiesenknopf

 

Eines der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt ist das sorgfältige Beseitigen von "Unkraut". Genau diese Pflanzen sind jedoch besonders wichtig für Insekten. Die Distel wird beispielsweise häufig als Unkraut aus den Gärten entfernt. Für Distelfinken und andere Vogelarten sind die Samen der Distel jedoch eine wichtige Nahrungsquelle. Auch für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge liefern Disteln reichlich Pollen und zuckerreichen Nektar. Schmetterlinge trinken nicht nur den Nektar sondern nutzen die Disteln auch zur Eiablage. Dadurch stellen sie sicher, dass ihre Raupen genügend Nahrung finden. 

Der Wiesenknopf ist zwar eine heimische Pflanze, jedoch wenig bekannt. Das liegt ebenfalls daran, dass er häufig als Unkraut entfernt wird. Auch der Wiesenknopf ist für eine Vielzahl an Insekten eine wichtige Nahrungsquelle beziehungsweise ein wichtiger Eiablageort. Der Bläuling, ein kleiner blauer Schmetterling, legt seine Eier beispielsweise in der Nähe der Blüten ab. Da die Raupen die gleiche Farbe wie die Blütenköpfe haben, sind sie dort bestens getarnt.

Nistkästen & Holler

 

Auch Vögel lassen sich ganz einfach im eigenen Garten unterstützen. Durch das Anbringen von Nistkästen schaffen Sie einen geeigneten Wohnraum und bieten Schutz für viele Vögel. In unserer modernen Landschaft fällt es den Vögeln zunehmend schwerer geeignete Brutplätze zu finden, weshalb sie oft auf Nistkästen angewiesen sind. Neben dem Anbringen von Nistkästen bietet sich auch die Möglichkeit, beispielsweise in Sträuchern oder in Schlupflöchern von Gartenhäuschen geeignete Brutplätze zu schaffen. Wichtig dabei ist, auch eine Nahrungsquelle in der Nähe des Brutplatzes zur Verfügung zu stellen. Eine geeignete Nahrungsquelle ist neben der Vogelbeere auch der Holler.

Der Holler ist bei den meisten Vogelarten sehr beliebt und ist auch für uns Menschen sehr gesund. Mit seinen schwarzen Hollerbeeren wertet der Hollerstrauch auch jeden Garten optisch auf. Wer einen Hollerstrauch im eigenen Garten hat, sollte diesen im Sinne der Artenvielfalt ungestört wachsen lassen.

Wildsträucher & Obstbäume

 

Von Wildsträuchern profitieren Vögel in dreifacher Weise: Sie finden genug Nahrung (Vogelnährgehölz), sie können sich verstecken (Vogelschutzgehölz) und sie haben, im Falle einer Hundsrose beispielsweise, auch die Möglichkeit darin zu brüten (Vogelbrutgehölz). In Rosensträuchern sind brütende Vögel vor allem vor Katzen bestens geschützt. Nach der Blütezeit bildet die Hundsrose Hagebutten aus, welche sich zu Kränzen oder Sträußen gebunden, ideal als Herbstdeko eignen.

Obstbäume versorgen nicht nur uns mit Obst, sondern tragen auch einen wichtigen Teil zum Artenschutz bei. Zum einen liefern sie viel Pollen und Nektar für Bienen und zum anderen eignen sie sich auch als Eiablageort. Da Obstbäume in Erwerbsanlagen häufig mit Pestiziden behandelt werden, fällt es auch Schmetterlingen zunehmend schwerer Eiablageorte zu finden. Ein weiterer Grund weshalb es sich lohnt Obstbäume im eigenen Garten anzupflanzen ist der Schatten, welche die Bäume spenden. Gerade in Zeiten des Klimawandels sorgen Obstbäume für angenehme Temperaturen im Garten.