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Ab drei Grad minus...

Intelligentes Datenmanagement für mehr Energieeffizienz im Skigebiet

Ab drei Grad minus und kälter kann das Beschneien von Pisten beginnen. Neben Wasser braucht es dazu viel Strom. Mit Hilfe des innovativen Digitalisierungsprojektes CE4T – Clean Energy for Tourism soll vor allem die Energieeffizienz der Anlagen durch intelligentes Datenmanagement deutlich erhöht werden. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in einen grüneren Wintertourismus.

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10 Prozent Einsparungen

Wie lassen sich Energie und damit CO2-Emissionen einsparen? Wo liegen die Lastspitzen? Fragen, die Herbert Gensbichler, Techniker der Hinterglemmer Bergbahnen GmbH, schon lange beschäftigen. So war es klar, bei dem von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützten Projekt CE4T unter der Federführung der Salzburg AG mitzuarbeiten. Zum Einsatz kommen neuartige Energiemanagementtools, die vom Austrian Institute of Technology (AIT) und der Softwarefirma World Direct entwickelt wurden. „Am Ende des Projektes im März 2022 steht uns ein genaues, umfassendes Energiemonitoring über einen zeitlichen Verlauf unseres gesamten Betriebes zur Verfügung. Mit diesen Daten können wir die Anlagen effizienter und damit nachhaltiger betreiben. Ich erwarte mir für unser Skigebiet Einsparungen von mindestens 10 Prozent beim Stromeinsatz“, so Herbert Gensbichler.

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Beschneiungs-anlagen

Die bestehenden Anlagen können nachhaltiger gesteuert und mit weniger Kosten betrieben werden. Als Beispiel nennt Herbert Gensbichler die Beschneiungsanlagen: „Sie sind einer der größten Hebel, um Energie einzusparen. Durch das gezielte Auswerten von Leistungs- und Wetterdaten lässt sich gemeinsam mit modernster Schneehöhenmesstechnik der beste Zeitpunkt für die Beschneiung mit technischem Schnee bestimmen. Ab ungefähr drei Grad minus und kälter macht die Produktion von technischem Schnee Sinn.“ Sind die mehr als 300 Schneekanonen in Hinterglemm im Einsatz, ermöglicht das digitale Energiemanagementsystem ein Monitoring der Netzbelastung in Echtzeit. So können Lastspitzen im Stromnetz rechtzeitig erkannt werden, bevor es zu einer Überlastung kommt.

Gekühltes Wasser

Beim energiesparenden Beschneien ist neben der richtigen Temperatur der Luft auch jene des Wassers in den Speicherseen entscheidend. Leitungen am Boden der beiden Speicherseen werden durch Mischluftkompressoren mit kalter Luft gefüllt. Das Wasser beginnt sich im See umzuwälzen und zu kühlen. In Zukunft soll der Betrieb der Maschinen vollautomatisch mit einem terminisierten Fahrplan erfolgen, der nach Prognosen zur Stromnetzentwicklung arbeitet. Das entsprechende Softwareprogramm ist ein Ergebnis von CE4T und nur ein kleiner Baustein in dem großangelegten Digitalisierungsprojekt mit der klaren Zielsetzung: weniger Energieverbrauch, weniger CO2-Emissionen, weniger Belastung des Stromnetzes, dafür mehr Effizienz, mehr Kostenwahrheit, mehr Datenübersicht.